Für eine lebendige Fankultur – gegen Kontroll- und Ausschlussphantasien der Innenministerkonferenz

Am heutigen 3. Dezember 2025 beginnt die Innenministerkonferenz in Bremen. Dabei werden fußballrelevante Fragen verhandelt. So sollen die Stadionverbotsrichtlinien verschärft, personalisierte Tickets eingeführt und KI-gestützte Videoüberwachung eingesetzt werden. Gegen diese Sicherheitsverschärfungen in den Stadien protestieren seit Wochen Fußballfans und ihre Verbände. Mein Kommentar: 

„Seit Jahren werden an Fußballfans in Deutschland allerhand Sicherheitsmaßnahmen ausprobiert, bevor sie auf die Gesellschaft übertragen werden. Wir unterstützen die Proteste der Fans und Verbände. Letztlich geht es dabei auch darum, überbordende Überwachungs- und Kontrollphantasien zurückzudrängen. Insbesondere der sächsische Innenminister Armin Schuster hat sich in den letzten Wochen mit falschen Zahlen und Behauptungen geäußert. „Für eine lebendige Fankultur – gegen Kontroll- und Ausschlussphantasien der Innenministerkonferenz“ weiterlesen

Ohne Sanktionen wie bei Mietwucher hilft die Mietpreisbremse kaum – ihre Verlängerung war dennoch überfällig

Die Zitterpartie endet – gerade noch rechtzeitig wird die Mietpreisbremse für Dresden und Leipzig verlängert. Bei Neuverträgen darf die Miete dann maximal zehn Prozent über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen. Allerdings ist es ein Fehler, die Verordnung bis Mitte 2027 zu befristen, zumal § 556d BGB eine Laufzeit bis 2029 zulässt. Die Staatsregierung könnte die Miethaushalte also besser schützen. Dazu müssen beispielsweise harte Sanktionen her, etwa in Form hoher Bußgelder wie beim Mietwucherparagraphen. Es müssen staatliche Kontrollstellen eingerichtet werden, damit die Mieterinnen und Mieter verlässliche Anlaufstellen haben und Verdachtsfälle geprüft werden. „Ohne Sanktionen wie bei Mietwucher hilft die Mietpreisbremse kaum – ihre Verlängerung war dennoch überfällig“ weiterlesen

Ehemaliges Zwangsarbeiter-Lager im Leipziger Nordosten wird Kulturdenkmal!

Das ehemalige KZ-Außenlager in der Kamenzer Str. 10/12 in Leipzig wird unter Denkmalschutz gestellt. Das ist das Ergebnis eines Gutachtens, das die Stadt Leipzig in Auftrag gegeben hat. Demnach sei das Objekt wegen der Nutzung als Zwangsarbeitslager aus historischer, wissenschaftlicher und städtebaulicher Sicht ein bauliches Zeugnis von nationaler wie internationaler Bedeutung für den Freistaat Sachsen als auch für die Stadt Leipzig. Es ist das einzige erhaltene Massivgebäude der ehemaligen HASAG-Zwangslager. 

Das Gutachten war durch eine Petition der Gedenkstätte für Zwangsarbeit gefordert und durch einen Antrag der Fraktionen Die Linke und CDU erneut thematisiert und im vergangenen Jahr endlich beauftragt worden. Das Landesamt für Denkmalschutz hatte die Einstufung als Kulturdenkmal noch abgelehnt. 

Besondere Brisanz hat die Eigentümerschaft und jahrelange Nutzung des Gebäudes. Der Eigentümer gehört der extrem rechten Szene an und gab diversen rechten Kampfsportgruppen und Motorradclubs Unterschlupf. Mehrfach fanden im Objekt auch Rechtsrockkonzerte statt. Die Landesregierung stuft es als „rechtsextrem genutzte Immobilie“ ein.  „Ehemaliges Zwangsarbeiter-Lager im Leipziger Nordosten wird Kulturdenkmal!“ weiterlesen

Kitas erhalten – Gebäude sinnvoll zwischen- und weiternutzen!

Als Linke wollen wir vor dem Hintergrund sinkender Kinderzahlen Gestaltungsmöglichkeiten in Bezug auf die Entwicklung der Kita-Infrastruktur in der Hand behalten. Massenhafte Schließungen sind nicht nachhaltig, es braucht alternative Lösungen. Dafür haben wir im Leipziger Stadtrat mit einem Antrag geworben: „Kitas erhalten – Gebäude sinnvoll zwischen- und weiternutzen!“ weiterlesen

Nutzungsuntersagung für WG-Haus Demmeringstraße 100a in Kraft – Zahlreiche Prüfverfahren gegen Immobilieneigentümer wegen Verstößen

Im März 2025 sorgte das WG-Haus in der Demmeringstraße 100a in Leipzig-Lindenau für Empörung: 14 völlig überteuerte Mini-Zimmer, Küche und Sanitärräume auf engstem Raum. WC, Müllentsorgung, Elektrik, Brandschutz, Heizung zeigten zum Teil Mängel auf. Einmal wurde in dem Fall inzwischen Mietwucher angezeigt.

Im November ist nun die Nutzungsuntersagung für das Haus in Kraft getreten. Es gehört den Immobilienunternehmern Kevin Schwarzat und Sven Rader, die ehemals als Geschäftsführer der United Capital RE auftraten. Gegen ihre Machenschaften gibt es zahlreiche weitere Beschwerden und eigene Recherchen der Stadt Leipzig. „Nutzungsuntersagung für WG-Haus Demmeringstraße 100a in Kraft – Zahlreiche Prüfverfahren gegen Immobilieneigentümer wegen Verstößen“ weiterlesen

Rechtsanspruch auf Gewaltschutz umsetzen – zügig Schutz für gewaltbetroffene Frauen und Kinder ausbauen!

Am 25. November ist der Internationale Tag gegen Gewalt an Frauen. Als Linke haben wir eine klare Position: Die Schutzstrukturen für die Betroffenen müssen zügig ausgebaut werden. Es braucht Prävention und klare Prioritäten. Das Anfang 2025 vom Bundestag verabschiedete Gewalthilfegesetz kann beim Schutz gewaltbetroffener Frauen und ihrer Kinder ein Meilenstein sein: Es schafft einen Rechtsanspruch auf einen kostenfreien Platz in einem Kinder- und Frauenschutzhaus sowie eine fachliche Beratung ab 2032. Dazu müssen die Bundesländer aber die Schutz-, Unterstützungs- und Präventionsstrukturen ausbauen und weiterentwickeln. Sachsen hinkt dabei seit Jahren hinterher: „Rechtsanspruch auf Gewaltschutz umsetzen – zügig Schutz für gewaltbetroffene Frauen und Kinder ausbauen!“ weiterlesen

Was jetzt zählt, ist ein faires, rechtsstaatliches Verfahren

Am 25. November 2025 startet das zweite Antifa-Ost-Verfahren. am Oberlandesgericht Dresden. Angeklagt sind sieben Antifaschist*innen. Es steht ein Mammutprozess bevor. Mein Statement im Namen der Linksfraktion im Sächsischen Landtag: 

„Was jetzt zählt, ist ein faires, rechtsstaatliches Verfahren. Dazu gehört in der öffentlichen Diskussion die Achtung der Unabhängigkeit des Gerichts: Dieses hat die Schuldfrage individuell zu klären, die bis zu einem rechtskräftigen Urteil offenbleibt. Durchstechereien und falsche Beschuldigungen im ersten Antifa-Ost-Verfahren oder durch die Abteilung Staatsschutz des LKA geführte,Hintergrundgespräche zum jetzigen Verfahren stellen nicht zu akzeptierende Rechtseingriffe dar. „Was jetzt zählt, ist ein faires, rechtsstaatliches Verfahren“ weiterlesen

Besetzt, geräumt, weiterhin leer: der behördliche Umgang mit Leerstand und Hausbesetzungen in Leipzig 

Im Oktober machten erneut Aktivist*innen mit Hausbesetzungen auf Leerstand und den akuten Mangel an bezahlbarem Wohnraum in Leipzig aufmerksam. Insgesamt drei Wohnhäuser wurden kurzzeitig in Besitz genommen, ein weiteres symbolisch, und jeweils Nutzungskonzepte veröffentlicht (https://abeta.noblogs.org). Diese zeigten nicht nur, wie mit leerstehenden Gebäuden gesellschaftlich Wertvolles und Nötiges geschaffen werden könnte, sondern waren auch ausdrücklich als Gesprächs- und Mitmachangebote an die Nachbarschaften gedacht. Anders als in den Fällen der Ludwigstraße 71 im Jahr 2020 (#Luwi71) oder der Hermann-Liebmann-Straße 108 (#Helium) 2023 beendete die Polizei die Besetzungen diesmal umgehend.
Mit Anfragen an Stadt und Land haben wir die Besitzverhältnisse, den Status der Häuser und die Polizeieinsätze hinterfragt. „Besetzt, geräumt, weiterhin leer: der behördliche Umgang mit Leerstand und Hausbesetzungen in Leipzig “ weiterlesen

Kinder- und Jugendrechte sind nicht verhandelbar!

Am 20. November begehen wir den Internationalen Tag der Kinderrechte. Dieser erinnert an die Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention am 20. November 1989, mit welcher die Rechte von Kindern weltweit anerkannt wurden. 

„Aktionstage wie diese sind auch mehr als 35 Jahre nach der Verabschiedung der UN-Kinderrechtskonvention notwendig. Denn wir sind noch lange nicht am Ziel angekommen: die uneingeschränkte Umsetzung der Rechte von Kindern und Jugendlichen. Das diesjährige Motto ‚Jedes Kind zählt!‘ aber sollte an jedem Tag im Jahr Programm sein. 

Nach wie vor hängen die Lebenswege junger Menschen stark vom Geldbeutel der Eltern ab. In Leipzig liegt die Armutsquote bei Kindern und Jugendlichen derzeit bei 17,2 Prozent. Kinder und Jugendliche, die in prekären Verhältnissen aufwachsen, sind auch in ihrem Leben eher armutsgefährdet. Wir beobachten zudem mit Sorge, dass junge Menschen häufiger von Wohnungsverlust und Wohnungslosigkeit betroffen sind. „Kinder- und Jugendrechte sind nicht verhandelbar!“ weiterlesen

Kein Jugendclub weniger! – Jugendangebote mit Priorität im Doppelhaushalt 2027/2028!

Kürzungen bei der Jugendförderung in Dresden und im Landkreis Leipzig, die Chemnitzer Jugendhilfe am Rande des Abgrunds – solche und ähnliche Nachrichten aus den sächsischen Städten und Landkreisen erreichen die Linksfraktion immer häufiger:  Diese Nachrichten besorgen uns zutiefst, denn die Folgen der harten Kürzungen der CDU/FDP-Landesregierung im Jahr 2011 sind noch in schlechter Erinnerung. Deren Politik traf die Strukturen empfindlich und hinterließ große Schäden. Eine Wiederholung durch eine weitere Kürzungspolitik darf es nicht geben! „Kein Jugendclub weniger! – Jugendangebote mit Priorität im Doppelhaushalt 2027/2028!“ weiterlesen